Louise Guerra
Louise Guerra (2013-2017) was a collective project, an artistic fiction, a research about the author and artist Louise and an intervention against linear writings of her-story and biography. She was founded as an agent against individualism and the belief in the author within the arts and has taken the shape of an artist, curator, educator and researcher.
Louise Guerra (2013-2017) war ein kollektives Projekt, eine künstlerische Fiktion, eine Beforschung der Autorin und Künstlerin Louise und eine Intervention in lineare Biografie-und Geschichtsschreibung. Sie wurde als Agentin gegen Individualismus und Autorschaftsglauben in der Kunst initiiert und nahm im Verlauf ihrer Existenz die Form einer Künstlerin, Kuratorin, Vermittlerin und Forscherin an.
(...) Ein breites kultur- und kunsthistorisches Referenzsystem, ein Interesse für Avantgardebewegungen des 20. Jahrunderts und insbersondere die Neugier an utoptischen Lebensentwürfen, nähren das Oeuvre von Louise Guerra. Louise sucht nicht nach dem radikal Neuen - als eine bourgeoise, unreflektierte Vision auf das gut verträgliche Ideal einer gezähmten und für den Kapitalismus verwertbaren (Neo-)Avantgarde-, und Louise nimmt auch nicht eine bloss systemkritisierende, von einer Lähmung des schöpferischen Subjekts erzählende Zitathaltung der Postmoderne ein. Louise jagt der Fiktion nach, sie stellt sie dar und macht sie gerade über das visuelle, literarische, räumliche Sinnlichwerden sozial und politisch. How To High Five Fly Dive - Chapter 11 ist eine die Realität befragende Fiktion, die sie als Narration in den Realraum des Ausstellungsraum Klingentals einführt. Es ist im Sinne von Jean-Luc Nancy das Erzählen, das Rezitieren, das utopisch und ideal Gemeinschaft zu bilden und diese real moment haft zu versammeln vermag.
aus Ausstellungstext Ausstellungsraum Klingental, Andrea Giger, 2015